Ebenen werden von einem Punktp und zwei linear unabhängigen Richtungsvektoren a und b erzeugt. Dies so bestimmte Ebene wird mit eb(p,a,b) bezeichnet und ist durch
eb(p,a,b):={x∈R3∣x=p+αa+βb∧α,β∈R},
also
x∈eb(p,a,b)⟺x=p+αa+βb
definiert. Gleichung heißt die Parameterform der Ebene.
Es gilt p∈eb(p,a,b), da die Gleichung für α=β=0 trivial erfüllt wird.
Normalform
Für ein x∈eb(p,a,b) gilt x=p+αa+βb für geeignete α und βMultiplizieren wir die Gleichung skalar mit a×b erhalten wir: ⟨x,a×b⟩=⟨p,a×b⟩+⟨αa,a×b⟩+⟨βb,a×b⟩ Unter Benutzung der Folgerungen aus Satz 5325A vereinfacht sich die Beziehung zu
Damit haben wir eine weitere Möglichkeit gefunden, eine Ebene zu definieren. Diese heißt Normalform, und beschreibt die Ebene über einen senkrecht zu ihr stehenden Vektor:
heb(c,γ):={x∈R3∣⟨c,x⟩=γ},
mit dem Normalenvektorc=a×b und γ=⟨p,a×b⟩ .
Berechnet man mit Formel 939A den Abstand des Nullvektors zur Ebene, so erhält man d(0,heb(c,γ))=∣∣c∣∣∣γ∣. Ist der Normalenvektor normiert (∣∣c∣∣=1), so ist ∣γ∣ genau der Abstand der Ebene vom Nullpunkt.
Beispiel
Sei eine Ebene durch den Ortsvektorp=(1∣1∣1) und die beiden Richtungsvektoren a=(1∣1∣0) und b=(0∣−1∣1) gegeben. Um die Normalform der Ebene zu berechnen, ermitteln wir c=a×b=(1∣−1∣−1) und ⟨p,a×b⟩=−1 und erhalten die Gleichung
⟨x,c⟩=⟨x,(1∣−1∣−1)⟩=−1
Um aus der Normalform auf die Parameterform zu schließen braucht man einen Punktp der Ebene, diesen findet man mit p=(−1∣0∣0) relativ einfach. Für den ersten Richtungsvektor setzt man z.B.a=(1∣0∣1) einen weiteren findet man mit b=c×a=(−1∣−2∣1). Obwohl sich die so entstehende Parametergleichung von der Ausgangsgleichung nicht unwesentlich unterscheidet, beschreiben beide Gleichungen jedoch die gleiche Ebene.
Umwandlung Normalform in Parameterform
Sei die Ebeneheb(c,γ) in Normalform gegeben, wir suchen die Parameterform eb(p,a,b). Für den Vektor p=∣∣c∣∣2γ⋅c gilt ⟨p,c⟩=⟨∣∣c∣∣2γ⋅c,c⟩=∣∣c∣∣2γ⟨c,c⟩=γ, er liegt also auf heb(c,γ).
Wenn c=(cx∣cy∣cz), so wählen wir a:=(cy−cz∣cz−cx∣cx−cy), damit gilt ⟨a,c⟩=cxcy−cxcz+cycz−cycx+czcx−czcy=0. Für b wählen wir b:=c×a, und wegen der Folgerung aus Satz 5325A gilt ⟨b,c⟩=0.
Also ⟨p+αa+βb,c⟩==γ⟨p,c⟩+α=0⟨a,c⟩+β=0⟨b,c⟩=γ, womit alle Punkte aus eb(p,a,b) auch zu heb(c,γ) gehören.
Gott existiert, weil die Mathematik widerspruchsfrei ist, und der Teufel existiert, weil wir das nicht beweisen können.
Andre Weil
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