Kollineationen
Eine
bijektive Abbildung zwischen zwei
Inzidenzebenen, die
Geraden auf
Geraden abbildet, also die Inzidenz erhält, heißt eine
Kollineation. Zwei
Inzidenzebenen heißen
isomorph falls es eine
Kollineation zwischen ihnen gibt. Sie sind dann strukturell nicht zu unterscheiden. Bei einer
Kollineation einer
Inzidenzebene auf sich selbst spricht man auch von einer
Affinität.
Sind
A=(P,G) und
A′=(P′,G′) zwei
Inzidenzebenen, dann ist eine
bijektive Abbildung φ:A→A′ genau dann eine
Kollineation, wenn für zwei verschiedene
Punkte A,B∈P (
A=/B) gilt:
φ(A⊻B)=φ(A)⊻φ(B),
Satz KL73
Eine
bijektive Abbildung φ ist genau dann eine
Kollineation, wenn sie
Geraden auf
Geraden abbildet, also für alle
g∈G gilt:
φ(g)={φ(P)∣P∈g}.
Beweis
⇒: Gelte
φ(A⊻B)=φ(A)⊻φ(B) für alle
Punkte A,
B und sein
g eine
Gerade und
P∈g ein beliebiger
Punkt auf ihr. Nach
Inz2 gibt es einen weiteren
Punkt Q auf dieser
Geraden und
g=P⊻Q, also
φ(g)=φ(P⊻Q)=φ(P)⊻φ(Q), womit
φ(P)∈φ(g) gezeigt ist.
⇐: Es gibt nach
Inz2 zwei
Punkte A und
B, sodass
g=A⊻B und somit
φ(g)=φ(A⊻B). Nun gilt
φ(A)∈φ(g) und
φ(B)∈φ(g), wegen der
Bijektivität außerdem
φ(A)=/φ(B) und damit
φ(g)=φ(A)⊻φ(B), womit
φ(A⊻B)=φ(A)⊻φ(B) gezeigt ist.
□
Satz DD15 (Umkehrung von Kollineationen)
Sind
A=(P,G) und
A′=(P′,G′) zwei
Inzidenzebenen, dann ist mit
φ:P→P′ auch ihre Umkehrung
φ−1:P′→P eine
Kollineation.
Beweis
Sei
g′∈G′ eine
Gerade mit den beiden
Punkten A′ und
B′ (
Inz2 sichert deren Existenz). Da
φ bijektiv ist, gibt es verschiedene
A,B∈P mit
φ(A)=A′ und
φ(B)=B′. Für die
Verbindungsgerade gilt:
φ(A⊻B)=φ(A)⊻φ(B)=A′⊻B′=g′, also ist
φ−1(g′)=φ−1(φ(A⊻B))=A⊻B. Die
Abbildung φ−1 überführt damit ebenfalls
Geraden in
Geraden und ist als Umkehrung einer
Bijektion ebenfalls
bijektiv, also eine
Kollineation.
□
Satz ZR20 (Gruppe der Affinitäten)
Beweis
Die
Hintereinanderausführung von Abbildungen ist assoziativ und die
identische Abbildung id ist
neutrales Element bezüglich dieser. Im
Satz DD15 haben wir gezeigt, dass die Umkehrung eine
Kollineation wieder eine
Kollineation ist. Bleibt zu zeigen, dass die Hintereinanderausführung von zwei
Kollineationen ebenso eine
Kollineation ist. Seien
A und
B zwei verschiedene
Punkte auf einer beliebigen
Geraden g und
φ und
ψ zwei
Kollineation. Dann gilt
φ(ψ(g))=φ(ψ(A⊻B))=φ(ψ(A)⊻ψ(B))=φ(ψ(A))⊻φ(ψ(B)).
Satz QV38
Sei
φ eine
Kollineation, dann gilt für beliebige
Geraden g und
h: aus
g∥h folgt
φ(g)∥φ(h).
Beweis
Für
g=h gilt die Behauptung trivial. Sei also
g=/h und
φ(g)∦φ(h), dann gibt es einen
Punkt P=φ(g)∩φ(h), also gilt
φ−1(P)∈g,h, im Widerspruch zu
g∥h.
□
Beispiel (Automorphismengruppe der minimalen affinen Ebene)
Hochtechnologie ist im wesentlichen mathematische Technologie.
Enquete-Kommission der Amerikanischen Akademie der Wissenschaften
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