Beispiele für die Anwendung von Kongruenzen

Mit Hilfe von Kongruenzen lassen sich zum Beispiel die Teilbarkeitsregeln leicht beweisen. Eine wichtige Aussage über Kongruenzen von Primzahlen ist der kleine Satz von Fermat bzw. der Fermatsche Primzahltest.
Ferner sind Kongruenzen bzw. Restklassen oft hilfreich, wenn man Berechnungen mit sehr großen Zahlen durchführen muss.

Beispiel 1

Mit welcher Ziffer endet die Zahl 333222333^{222}?
Es ist 3333mod10333 \equiv 3 \mod 10. Daraus folgt mit der Potenzregel (a=333a=333, b=3b=3, m=10m=10, n=222n=222): 3332223222mod10333^{222} \equiv 3^{222} \mod 10.
Es gilt 32(1)mod103^2 \equiv (-1) \mod 10. Erneute Anwendung der Potenzregel (a=32a=3^2, b=1b=-1, m=10m=10, n=111n=111) liefert: 3222=32111(1)11119mod103^{222} = 3^{2 \cdot 111} \equiv (-1)^{111} \equiv -1 \equiv 9 \mod 10.
Die Endziffer lautet 9.

Beispiel 2

Ist 22012^{20} - 1 durch 41 teilbar?
Man sieht leicht: 32=259mod4132=2^5 \equiv -9 \mod 41.
Daraus folgt mit der Potenzregel (a=25a = 2^5, b=9b = -9): (25)4(9)48181mod41\braceNT{2^5}^4 \equiv (-9)^4\equiv 81 \cdot 81 \mod 41.
Andererseits gilt: 811mod4181 \equiv -1 \mod 41. Die Potenzregel liefert 812(1)21mod4181^2 \equiv (-1)^2\equiv 1 \mod 41.
Insgesamt ergibt sich nun: 2201(8181)111110mod412^{20} - 1 \equiv (81 \cdot 81) - 1 \equiv 1 - 1 \equiv 1 - 1 \equiv 0 \mod 41
22012^{20} - 1 ist durch 41 teilbar.

Beispiel 3

Behauptung: 234012^{340} - 1 ist durch 341 teilbar.
Diese Eigenschaft besagt, dass die Zahl 341 eine fermatsche Pseudoprimzahl zur Basis 2 ist.
210=1024=3341+11mod3412^{10} = 1024 = 3 \cdot 341 + 1 \equiv 1 \mod 341
2340=(210)341341mod341\Rightarrow 2^{340} = \braceNT{2^{10}}^{34} \equiv 1^{34}\equiv 1 \mod 341
23401110mod341\Rightarrow 2^{340} - 1 \equiv 1 - 1 \equiv 0 \mod 341

Beispiel 4

Welches ist der Rest, wenn man die Summe
s(9999):=1!+2!+3!++9999!s(9999) := 1! + 2! + 3! + \ldots +9999!
durch 12 teilt?
Gesucht wird ein nn mit s(9999)nmod12s(9999) \equiv n \mod 12.
Es gilt: 1!+2!+3!9mod121! + 2! + 3! \equiv 9 \mod 12 und 4!=12340mod124! = 1 \cdot 2 \cdot 3 \cdot 4 \equiv 0 \mod 12
Daraus folgt mit der Multiplikationsregel für k>3:k!=4!56k056kmod120mod12k > 3: k! = 4! \cdot 5 \cdot 6 \cdot \ldots \cdot k \equiv 0 \cdot 5 \cdot 6 \cdot \ldots \cdot k \mod 12 \equiv 0 \mod 12
Anwendung der Additionsregel liefert s(9999)=1!+2!+3!+4!++9999!s(9999) = 1! + 2! + 3! + 4! + \ldots + 9999! 1!+2!+3!+0mod129mod12\equiv 1! + 2! + 3! + 0 \mod 12 \equiv 9 \mod 12
Wenn man s(9999)s(9999) durch 12 teilt, dann bleibt als Rest 9 übrig. Aus der Herleitung folgt allgemeiner: s(k)9mod12s(k) \equiv 9 \mod 12 für alle k3k \geq 3.
 
 

Es gibt jedoch noch einen anderen Grund für die hohe Wertschätzung der Mathematik; sie allein bietet den Naturwissenschaften ein gewisses Maß an Sicherheit, das ohne Mathematik nicht erreichbar wäre.

Albert Einstein

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