Zentri-Peripherie-Winkelsatz
Satz 166P (Zentri-Peripherie-Winkelsatz)
In der Abbildung:
β=2α.
Beweis
Zum Beweis führen wir eine Fallunterscheidung durch. Für den Mittelpunkt des
Kreises gibt es drei Möglichkeiten im Verhältnis zum
Dreieck mit dem
Peripheriwinkel:
- Er liegt auf einer Seite
- Er liegt innerhalb des Dreiecks
- Er liegt außerhalb des Dreiecks
Wir beweisen den Satz für jeden dieser Fälle einzeln
Fall 1
In der Abbildung ist dieser Fall veranschaulicht.
Winkel ∠AMB=γ+δ=180° ist der
Zentriwinkel.
Winkel ∠ACB=α+β ist der
Peripheriwinkel.
Wie müssen zeigen, dass dieser
Winkel eine Größe von 90° hat. Damit hätten wir nicht nur diesen Fall abgehandelt, sondern auch gleich den
Satz des Thales bewiesen.
Wir führen den Beweis über Winkelgrößen.
Wir ziehen die Verbindungsstrecke
CM und erhalten zwei Teildreiecke
ΔAMC und
ΔBCM.
Die Bezeichnung der
Winkel entnehme man der Zeichnung. Dabei ist klar, dass die jeweils mit
α und
β bezeichneten
Winkel gleich groß sind, da sie jeweils einer gleichlangen Seite (der Länge
r) gegenüberliegen. Damit können wir ausgehend vom
Winkel α schrittweise die anderen
Winkel berechnen.
Nach dem
Innenwinkelsatz gilt im
Dreieck ΔAMC:
2α+γ=180°, also
γ=180°−2α.
δ und
γ ergänzen sich zu 180° also ist
Damit ist der Satz auch gezeigt wenn
BC die Basisstrecke ist und
δ der
Zentriwinkel und
α der
Peripheriwinkel.
Im
Dreieck ΔBCM gilt somit
2α+2β=180° also
β=90°−α. Damit ist aber, unabhängig vom konkreten Wert von
α, die Summe
α+β immer 90° groß.
Fall 2
Dieser Fall ist in nebenstehender Abbildung veranschaulicht. Durch eine ähnliche Schlußweise wie in Fall 1 erhalten wir: Die beiden
α-Winkel sind wirklich gleich groß, da sie gleichlangen Seiten gegenüberliegen (Länge ist der
Radius).
Es gilt
∠AMC+2α=180° und
∠AMC+β=180° ergibt sich
β=2α.
Analog kann man erschließen, dass
ϵ=2δ ist.
Bildet man die Summe von beiden Beziehungen erhält man die Behauptung.
Fall 3In diesem Fall wird die Rechnerei etwas aufwendiger, wodurch wir uns jedoch nicht abschrecken lassen.
Wir bemerken zuerst, dass
AM=BM=CM ist. Aus der Gleichschenkligkeit der entsprechenden
Dreiecke ergibt sich dann die Gleichheit der entsprechenden
Winkel. Im
Dreieck ΔABM gilt:
∠BAM=∠MBA=γ+δ; im
Dreieck ΔBCM gilt:
∠MBC=∠BCM=β+γ.
Wir benutzen wieder den
Innenwinkelsatz und stellen fest, dass im
Dreieck ΔABM gilt:
α+2γ+2δ=180°; ebenso gilt im
Dreieck ΔABC:
δ+(γ+δ+β+γ)+β = 2γ+2δ+2β=180°. Somit erhalten wir:
2γ+2δ=180°−2β
Setzen wir dies in die erste Gleichung ein gilt:
α+180°−2β=180°, also die Behauptung
α=2β.
Damit hätten wir den Satz in Gänze bewiesen.
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Die Mathematik ist eine Art Spielzeug, welches die Natur uns zuwarf zum Troste und zur Unterhaltung in der Finsternis.
Jean-Baptist le Rond d'Alembert
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