Archimedische Spirale - mit konstantem Windungsabstand
Die Archimedische Spirale entsteht, wenn bei einer Drehbewegung der Radius proportional zum Drehwinkel wächst, das heißt es gilt r=a⋅φ mit Radiusr, Drehwinkel φ und a≥0.
Eigenschaften
Eine besondere Eigenschaft der archimedischen Spirale ist ihr konstanter Windungsabstand, der a⋅2⋅π beträgt. Die Darstellung als Parameterkurve in kartesischen Koordinaten lautet:
f:φ↦(r⋅cosφ,r⋅sinφ)=(a⋅φ⋅cosφ,a⋅φ⋅sinφ).
Archimedische Spirale - mit Parametern
Bogenlänge
Die Länge eines Bogenstücks von φ1 bis φ2 ist
2a[φ⋅1+φ2+ln(φ+1+φ2)]φ1φ2
oder kurz: 2a[φ⋅1+φ2+arsinhφ]φ1φ2
Die Gesamtlänge der Spirale von φ1=0 bis φ2=φ ist folglich
2a[φ⋅1+φ2+ln(φ+1+φ2)]
Fläche
Die Fläche, die bei der ersten Umdrehung eingeschlossen wird, ist
34π3a2,
während bei der n-ten Umdrehung die Fläche
8(n−1)π3a2
zusätzlich eingeschlossen wird.
Historisches
Archimedes beschrieb die nach ihm benannte Spirale 225 v. Chr. in seiner Abhandlung "Über Spiralen", sie war allerdings schon vorher seinem Freund und Zeitgenossen Konon von Samos bekannt, der als ihr Entdecker gilt. Im 4. Jahrhundert n. Chr. wurde sie von Pappos untersucht. Die allgemeine Bestimmung der Spirallänge gelang Isaac Barrow 1670.
Verallgemeinerungen
Es gibt verschiedene Verallgemeinerungen der ursprünglich von Archimedes beschrieben Spirale, für die in der Literatur auch oft archimedische Spiralen als Sammelbegriff verwendet wird. Hierbei wird die ursprüngliche Gleichung r=a⋅φ zu r=a⋅φd1 mit d∈R erweitert. Für d=1 erhält man wieder die gewöhnliche Spirale des Archimedes, d=2 wird auch als fermatsche Spirale bezeichnet. Generell können sich diese Spiralen in Eigenschaften und Aussehen deutlich von der ursprünglichen archimedischen Spirale unterscheiden und insbesondere besitzen sie keinen konstanten Windungsabstand.