Lineare Abbildungen in Vektorräumen
Seien
V und
W zwei
Vektorräume über dem gleichen Körper
K eine
Abbildung f:V→W heißt
lineare Abbildung oder
Vektorraumhomomorphismus, wenn folgende Eigenschaften gelten:
- f(u+v)=f(u)+f(v) für alle u,v∈V (Additivität)
- f(αv)=αf(v) für alle α∈K und v∈V (Homogenität)
Eine
lineare Abbildung eines
Vektorraums in sich heißt auch
Endomorphismus.
Beide Eigenschaften kann man auch zu einer Eigenschaft zusammenfassen:
f(αu+βv)=αf(u)+βf(v).
Die
Menge der
linearen Abbildungen bezeichnen wir mit
Hom(V,W) und die
Menge der
Endomorphismen mit
EndK(V) oder einfach mit
End(V).
Beispiele
Die
identische Abbildung id:V→V mit
id(v)=v ist eine
lineare Abbildung.
Komplexe Zahlen über verschiedenen Körpern
Bei der Linearität spielt der Körper über dem der
Vektorraum betrachtet wird eine entscheidende Rolle. Wir können die
komplexen Zahlen C, da sie ein Körper sind, als
Vektorraum über sich selbst auffassen. Betrachten wir nun die
komplexe Konjugation:
z↦z so handelt es sich um keine
lineare Abbildung. Einerseits gilt:
i⋅i=−1=−1 und andererseits:
ii=i⋅(−i)=1.
Betrachten wir die
komplexen Zahlen jedoch als
Vektorraum über den
reellen Zahlen so brauchen wir wegen
Satz 5228C lediglich die Bedingung (ii) zu überprüfen. Für
x,y,a∈R gilt:
a(x+iy)=ax+aiy =ax−aiy=a(x−iy)=a(x+iy).
Satz 15XW (Vektorraum der Homomorphismen)
Seien
V und
W zwei
Vektorräume über dem selben Körper
K. Dann ist die
Menge der
linearen Abbildungen (
Homomorphismen)
Hom(V,W) zwischen
V und
W ein
Untervektorraum des
Vektorraums Abb(V,W).
Beweis
Da die Nullabbildung trivialerweise ein
Homomorphismus ist, gilt
Hom(V,W)=/∅.
Wir zeigen, dass die in
Beispiel 15XV definierte
Addition und Skalarmultiplikation auch die Linearität erhalten.
Seien nun
f und
g lineare Abbildungen und
v,w∈V, sowie
α,β∈K. Dann gilt:
(f+g)(αv+βw) =f(αv+βw)+g(αv+βw) (nach Definition von
f+g)
=αf(v)+βf(w)+αg(v)+βg(w) (wegen der Linearität von
f und
g)
=α(f(v)+g(v))+β(f(w)+g(w)) =α(f+g)(v)+β(f+g)(w).
Für
λ∈K:
(λf)(αv+βw) =λ⋅f(αv+βw) =λ(αf(v)+βf(w)) =λαf(v)+λβf(w) =α(λf)(v)+β(λf)(w) □
Insofern sich die Sätze der Mathematik auf die Wirklichkeit beziehen, sind sie nicht sicher, und insofern sie sicher sind, beziehen sie sich nicht auf die Wirklichkeit.
Albert Einstein
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