Algebraische Kennzeichnung
Satz 160T (Algebraische Kennzeichnung der Verbände)
Sei
(M,≤) ein
Verband. Mit
∧ sei das
Infimum und mit
∨ das
Supremum bezeichnet. Dann gilt für
a,b,c∈M:
- Assoziativität von Infimum und Supremum a∧(b∧c)=(a∧b)∧c a∨(b∨c)=(a∨b)∨c
- Kommutativität von Infimum und Supremum a∧b=b∧a und a∨b=b∨a
- Verschmelzungs- bzw. Absorptionsgesetze a∨(a∧b)=a und a∧(a∨b)=a
- Idempotenz von Infimum und Supremum a∧a=a∨a=a
- a≤b ⟺a∧b=a ⟺a∨b=b
Beweis
Wir benutzen - ohne stets explizit darauf hinzuweisen -
Satz 160V.
(i) Wir führen den Beweis fürs
Supremum, das
Infimum erledigt sich mit analogen Schlüssen. Sei
s=b∨c und
t=a∨b. Zu zeigen ist dann:
a∨s=t∨c.
Es ist
a∨s≥s=b∨c≥b,c, und damit
a∨s≥a∨b=t. Wegen
a∨s≥c gilt damit
a∨s≥t∨c. Analog erschließt man
t∨c≥a∨s.
(ii) Trivial, da
Infimum und
Supremum für
Mengen definiert sind, bei denen es auf die Reihenfolge der Elemente nicht ankommt.
(iii) Wir zeigen
a∨(a∧b)=a, die andere Beziehung ergibt sich durch analoge Schlussweisen. Trivialerweise ist
a∨(a∧b)≥a. Andererseits ist sowohl
a∧b≤a als auch
a≤a. Daraus folgt sofort:
a∨(a∧b)≤a.
(iv) Zum Beweis brauchen wir nicht auf die Ordnungsstruktur zurückgreifen. Wir verwenden die Verschmelzungsgesetze. Diese ergeben mit
a=b:
a∨(a∧a)=a und mit
b=a∧a:
a∧((a∧a)∨a)=a∧a=a. Fürs
Supremum kann der Beweis analog geführt werden.
(v) Auch für diesen Beweis brauchen wir nicht auf die Ordnungsstruktur zurückgreifen. Sei
a∧b=a. Mit den Verschmelzungsgesetzen ergibt sich
b=b∨(a∧b=a)=a∨b. Die Rückrichtung wird analog bewiesen.
Die verbleibende Äquivalenz wurde schon im Beweis von
Satz 160J erledigt.
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Die Mathematik ist eine Art Spielzeug, welches die Natur uns zuwarf zum Troste und zur Unterhaltung in der Finsternis.
Jean-Baptist le Rond d'Alembert
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