Beispiel zu Äquivalenzrelationen (Hyperbeln)

Für (x,y),(x,y)R2(x,y),(x',y')\in \dom {R^2} definieren wir:
(x,y)(x,y):    tR+:x=tx, y=yt(x,y)\sim (x',y'):\iff\exists t\in \dom {R^+}: x'=tx, \space y'=\dfrac y t
Wir zeigen, dass die so definierte Relation eine Äquivalenzrelation ist.
Die Reflexivität ist mit t=1t=1 trivial erfüllt.
Um zu zeigen, dass die Relation symmetrisch ist, formen wir sie etwas um. Die obige Definition ist nämlich äquivalent zu folgender:
(x,y)(x,y):    xy=xy(x,y)\sim (x',y'):\iff xy=x'y'.
Damit ist die Relation offensichtlich symmetrisch und die Transitivität erhält man auf Grund der Transitivität der Gleichheit.
 
 

Äquivalenzklassen

Hyperbeln.png
Versuchen wir jetzt die Äquivalenzklassen der obigen Relation zu beschreiben. Nach dem Hauptsatz über Äquivalenzrelationen müssen diese eine Zerlegung des R2\dom {R^2} bilden.
Für ein cRc\in\dom R können wir die zugehörige Äquivalenzklasse durch Pc={(x,y) xy=c}P_c=\{(x,y)| \space xy=c\} beschreiben.
Für c=0c=0 ergeben sich genau alle auf den Koordinatenachsen liegenden Punkte, denn um die Gleichung zu erfüllen, muss x=0x=0 oder y=0y=0 gelten.
Für c0c\neq 0 kann die Gleichung nur erfüllt werden, wenn x0x\neq 0 und y0y\neq 0 gilt; wir können die Gleichung also in der Form y=cxy=\dfrac c x schreiben.
Damit sind die Äquivalenzklassen genau die gestreckten/gestauchten Einheitshyperbeln.
Als zusätzliches Ergebnis erhalten wir:
Wenn c1c2c_1\neq c_2 dann haben die (eventuell entarteten) Hyperbeln xy=c1xy=c_1 und xy=c2xy=c_2 keine Punkte gemeinsam.
Dies folgt sofort aus der Zerlegungseigenschaft von Äquivalenzrelationen.

Die ganzen Zahlen hat der liebe Gott geschaffen, alles andere ist Menschenwerk.

Leopold Kronecker

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