Konjunktive Normalform
Als
konjunktive Normalform (kurz
KNF) einer aussagenlogischen Formel liegt vor, wenn diese eine
Konjunktion von Disjunktionstermen ist.
Disjunktionsterme sind dabei Disjunktionen von Literalen. Literale sind nichtnegierte oder negierte Variablen. Eine Formel in
KNF hat also die Form
⋀i⋁j(¬)xij
Beispiel
(A∨B∨C)∧(Aˉ∨B∨C)
Bildung
Jede Formel der
Aussagenlogik lässt sich in
konjunktive Normalform umwandeln, da sich auch jede
boolesche Funktion mit einer
KNF darstellen lässt. Dazu genügt es, die Zeilen ihrer Wahrheitstabelle abzulesen. Für jede Zeile, die als Resultat eine 0 liefert, wird eine Klausel gebildet, die alle Variablen der
Funktion disjunktiv mit der invertierten Belegung verknüpft. Die entstehenden Terme sind sogenannte
Maxterme. Deren konjunktive
Verknüpfung liefert die kanonische
konjunktive Normalform.
Diese ist in der Regel keine minimale Formel, das heißt eine Formel mit möglichst wenig Klauseln. Will man eine minimale Formel bilden, so kann man dies etwa mit Hilfe von Karnaugh-Veitch-Diagrammen tun.
Entscheidbarkeit
Die Frage, ob die Variablen einer aussagenlogischen Formel so belegt werden können, dass die Aussage wahr wird, wird
Erfüllbarkeitsproblem genannt. Es gehört zur
Klasse der NP-vollständigen Probleme und gilt damit im Allgemeinen als schwierig lösbar. Dies gilt auch für Formeln, die in
KNF vorliegen; eine Ausnahme bilden allerdings Horn-Formeln, die einen Spezialfall der KNF-Formeln darstellen und in Polynomialzeit auf Erfüllbarkeit getestet werden können. Es gibt im Grunde zwei Ansätze, wie ein aussagenlogischer Ausdruck auf seine Erfüllbarkeit überprüft werden kann: durch Testen aller möglichen Belegungen seiner Variablen (semantische Herangehensweise) oder durch den Resolutionskalkül (rein syntaktisch).
Kanonische konjunktive Normalform
Eine
kanonische konjunktive Normalform (KKNF) besteht aus paarweise verschiedenen Maxtermen. In jedem dieser Maxterme kommt jede Variable genau einmal vor.Jede
Boolesche Funktion besitzt genau eine KKNF. Die KKNF wird auch
vollständige kanonische Normalform genannt.
Ich glaube, daß es, im strengsten Verstand, für den Menschen nur eine einzige Wissenschaft gibt, und diese ist reine Mathematik. Hierzu bedürfen wir nichts weiter als unseren Geist.
Georg Christoph Lichtenberg
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