Existenz und Eindeutigkeit der Primfaktorenzerlegung
Bei der Definition der
Primfaktorenzerlegung treten zwei Fragen auf: Existiert diese für jede
natürliche Zahl und sind die
Primfaktoren einer
Zerlegung (bis auf die Reihenfolge) immer gleich. Beide Fragen beantwortet der sogenannte
Fundamentalsatz der Arithmetik positiv. Diese Satz wurde von Gauß erstmals mathematisch streng bewiesen, war aber schon im antiken Griechenland bekannt.
Satz 5303C (Existenz und Eindeutigkeit der Primfaktorenzerlegung/ Fundamentalsatz der Arithmetik)
Beweis
Existenz
Sei
m>=2 die kleinste
natürliche Zahl für die keine
Primfaktorenzerlegung existiert (wenn es überhaupt so eine Zahl gibt, muss es auch eine kleinste geben).
m ist keine
Primzahl, denn diese haben eine triviale
Primfaktorenzerlegung, die mit der Zahl selbst übereinstimmt. Damit gibt es
a,b∈N mit
m>a,b>=2 und
m=a⋅b. Da
m die kleinste
natürliche Zahl ohne
Primfaktorenzerlegung war, gibt es für
a und
b Primfaktorenzerlegungen. Seien diese:
a=∏pi und
b=∏pj, wobei die
pi und
pj prim sind. Dann gilt
m=a⋅b=∏pi⋅∏pj. Also haben wir eine
Primfaktorenzerlegung für
m gefunden, im Widerspruch zur Annahme, dass eine solche für
m nicht existiert.
Eindeutigkeit
Es gibt also zwei
Primzahlen p!=q, sodass
m=p⋅a=q⋅b. Nach
Satz 5303G ergibt sich nun dass
p∣q⋅b, also
p∣b, da
p∣q nicht möglich ist. Damit taucht aber
p als
Primfaktor in
b auf, im Widerspruch dazu, dass 2
Zerlegungen keinen gemeinsamen
Primfaktor enthalten können. Damit müssen wir unsere Annahme, dass es Zahlen mit mehreren
Primfaktorenzerlegungen gibt fallen lassen und die Eindeutigkeit der
Primfaktorenzerlegung ist bewiesen.
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Das Buch der Natur ist mit mathematischen Symbolen geschrieben.
Galileo Galilei
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